Ersatzverkehr für die Schwebefähre unverzichtbar! PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: TF   
Donnerstag, den 02. Juni 2016 um 20:20 Uhr

Die Ortsgruppe Rendsburg des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs e.V. betrachtet die Schwebefähre als wichtige Radverkehrsinfrastruktur. Für den Alltagsradverkehr, aber auch fahrradtouristisch ist der Ausfall der Schwebefähre katastrophal. Für den Alltagsradverkehr ist der fehlende Ersatz eine besondere Belastung.

Es gibt derzeit keine feste Kanalquerung für den Radverkehr. Für Kfz gibt es in der Region gleich zwei, eine Brücke und einen Tunnel, die zu Fuß Gehenden haben den Fußgängertunnel. Der Radverkehr wird im Fußgängertunnel nur geduldet. Dem Radverkehr bleiben nur die Fähren. Die Schwebefähre hatte der Radverkehr in der rush hour regelrecht für sich erobert.
Durch den Wegfall der Schwebefähre und die Umleitung über den FUSSGÄNGERtunnel verlängert sich der Schul- und auch der Arbeitsweg für viele Menschen, die im Alltag auf Mobilität mit dem muskelkraftbetriebenen Fahrzeug setzen. Im FUSSGÄNGERtunnel wird das Fahrzeug Fahrrad nur geduldet. Hinzu kommen die Schwierigkeiten von Tandems, Liegerädern und vor allem Gespannen mit Anhängern, über Fahrstuhl oder Rolltreppe überhaupt in den Tunnel zu gelangen.
Mit Verlängerung der Fahrtstrecke und Fahrzeit sinkt die Attraktivität des Fahrrades als Alternative zur Automobilität. Über 90% der volljährigen Alltagsradfahrenden haben eine Fahrerlaubnis für PKW. Den meisten von ihnen steht auch ein PKW zur Verfügung. Der Bedarf an Parkplätzen und auch das Aufkommen an motorisiertem Individualverkehr verändert sich, wenn bisherige Alltagsradfahrer sich in Auto setzen oder Schüler von Mutti kutschiert werden. Eltern-Taxis erhöhen das Unfallrisiko vor Schulen und Kindergärten im erheblichen Maße. Vor allem droht aber ein Rückfall jener, die wegen der Situation im Tunnel der B 77 gerade erst das Fahrrad für sich als Alternative zum Stau entdeckt hatten.

Das Fahrrad ist auf dem Papier ein gleichberechtigtes Fahrzeug. Häufig wird Radfahren jedoch nur als Schülermobilität und Freizeitbeschäftigung betrachtet. Die Bedürfnisse der Alltagsradfahrenden, die bisher mit der Schwebefähre über den Kanal pendelten, werden ignoriert. Insbesondere die Osterrönfelder und in Osterrönfeld Arbeitende aus dem Norden sind betroffen. Für sie verlängert sich der Arbeitsweg.
Im Nationalen Radverkehrsplan ist eine Steigerung des Radverkehrsanteils am Gesamtverkehrsaufkommen als Ziel ausgegeben. Dieser Plan kommt aus Dobrindts Haus. Dessen Behörde WSA hintertreibt diesen Plan jedoch, indem sie die Bedürfnisse des Radverkehrs ignoriert.

Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 02. Juni 2016 um 21:55 Uhr
 

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