ADFC-Fahrradklima-Test 2016 - Ergebnis für Rendsburg Drucken
Geschrieben von: TF   
Freitag, den 19. Mai 2017 um 11:58 Uhr

Rendsburg, 19. Mai 2017

ADFC-Fahrradklima-Test 2016

Rendsburg mit schlechten Noten / Nachholbedarf bei Verkehrssicherheit

Beim heute in Berlin vorgestellten Fahrradklima-Test des ADFC landete Rendsburg auf Platz 300 (Auswertung „Rangplatz in Stadtgrößenklasse“) der fahrradfreundlichsten Städte seiner Größe. 107 Rendsburger sowie durch oder nach Rendsburg Radfahrende aus dem Wirtschaftsraum hatten an der bundesweiten Befragung teilgenommen. Bemängelt haben Rendsburgs Radfahrerinnen und Radfahrer vor allem die schlechte Führung an Baustellen, die fehlende Fahrradförderung in jüngster Zeit und holprige und unebene Radwege. Lichtblicke gab es bei der zügigen Erreichbarkeit von Zielen per Rad, der guten Erreichbarkeit des Stadtzentrums und, daß alle Altersgruppen radfahren.

Rendsburg liegt bundesweit auf Platz 300 in der Kategorie der Städte unter 50.000 Einwohner, im Landesvergleich auf Platz 21 von 29

Im Durchschnitt geben die Rendsburger die Note ausreichend (4,13) für die Fahrradfreundlichkeit. Die Mehrzahl der Teilnehmer sagt, dass in jüngster Zeit kaum etwas für den Radverkehr getan wurde (Note 4,8). Die Ampelschaltungen wurden bemängelt (Note 4,7). Es wird beklagt, daß Autofahrende Radfahrende auf der Fahrbahn bedrängen und behindern (Note 4,6). Die Führung des Radverkehrs an Baustellen wird als mangelhaft benotet (Note 4,8). Mit der Note voll befriedigend wird die Erreichbarkeit des Stadtzentrums mit dem Fahrrad (Note 2,6) bewertet. Insgesamt fühlen sich die Befragten auf Rendsburger Verkehrswegen nicht sicher (Note 4,1).

Der Verkehrspolitische Sprecher der Ortsgruppe Rendsburg Christian Scherpe sagt: „Fahrradfreundlichkeit ist ein wichtiger Standortfaktor für moderne Städte – deshalb macht es uns Sorgen, dass sich die Rendsburger auf dem Rad unwohl fühlen. Der Fahrradklima-Test zeigt bei anderen Städten, dass kontinuierliche Radverkehrsförderung auch honoriert wird und sich in einem guten Verkehrsklima niederschlägt. Schon mit vergleichsweise kleineren Maßnahmen ließe sich die Situation deutlich verbessern, beispielsweise durch für Radfahrer geöffnete Einbahnstraßen oder auch radfahrerfreundliche Lösungen an Baustellen. Wenn Rendsburg will, dass mehr Menschen aufs Rad steigen und der Stadt Lärm und Abgase ersparen, dann muss jetzt gehandelt werden. Der bloße Beschluß der Ratsversammlung, Rendsburg sei eine fahrradfreundliche Stadt, muß endlich mit Leben gefüllt werden.“ Daß die Stadtverwaltung den Radweg des Klinter Weges plötzlich sanieren wolle, sei nur der drohenden Klage einer verunfallten Radfahrerin geschuldet, meint das Rendsburger ADFC-Mitglied Torben Frank. Der tödliche radwegetypische Unfall in der Baronstraße vor wenigen Tagen zeigt nach Ansicht der ehrenamtlich Aktiven des ADFC Rendsburg, daß das Gefühl der Unsicherheit der Befragten berechtigt sei.

Über 120.000 Teilnehmer bundesweit

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und wurde im Herbst 2016 zum siebten Mal durchgeführt. Er wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020 mit rund 150.000 Euro gefördert. Über 120.000 Menschen stimmten bundesweit ab – eine Steigerung von 15 Prozent gegenüber dem letzten Test im Jahr 2014. Die Zunahme führt der ADFC auf das wachsende Interesse am Thema Fahrrad und Radverkehr zurück.

Über den ADFC

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit mehr als 160.000 Mitgliedern die größte Interessensvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit.ADFC-Ortsgruppe Rendsburg setzt sich insbesondere für die Sicherheit und den Komfort der Radfahrenden in der Region Rendsburg ein und arbeitet seit 2016 am Radverkehrskonzept für die Stadt Büdelsdorf mit. Die detaillierten Ergebnisse des Fahrradklima-Tests 2016 und bundesweite Trends finden Sie auf www.fahrradklima-test.de.

Kontakt zum ADFC Rendsburg

Verkehrspolitischer Sprecher Christian Scherpe ,Tel. 0176 96920886, Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. .

Verkehrsrechtlicher Sprecher Torben Frank, Tel. 01512 2658694, Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. .

www.adfc-rd.de