Licht nicht nur für die Dunkle Jahreszeit Drucken
Geschrieben von: Torben Frank   
Montag, den 02. Dezember 2013 um 12:09 Uhr

(TF) Im Dunkeln Licht an! Es geht  sowohl um das Sehen als auch um das viel wichtigere Gesehen-Werden. Übrigens übernehmen am Nabendynamo angeschlossene Vorderlampen mit Sensortechnik das Einschalten selbsständig. Der Streit, ob es denn schon dunkel sei, entfällt. Als "Tarnkappenradler" werden Radfahrende ohne Beleuchtung in dunkler Bekleidung bezeichnet. Was am Fahrrad für die Beleuchtung vorgeschrieben oder erlaubt ist, regelt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) in § 67.Die verwendeten Beleuchtungselemente müssen zwingend ein Prüfzeichen vorweisen, das aus einer Welle mit folgendem "K" und einer Nummer besteht. Die Beleuchtung muß ständig einsatzbereit sein bzw. mitgeführt werden.

Passive Beleuchtung

Vorgeschrieben sind auch Reflektoren am Fahrrad. Die Rückstrahler bilden die sogenannte passive Beleuchtung. Gelbe Rückstrahler an de Pedalen sind vorgeschrieben. Nach Vorne muß ein weißer Reflektor wirken, der in den meisten Vorderlampen schon integriert ist.
Nach Hinten sind zwei rote Reflektoren nötig, von denen einer im Regelfall schon in der Rückleuchte integriert ist. Dabei muß beachtet werden, daß, wenn das Rücklicht sich am Gepäckträger oder unter dem Sattel befindet, der zweite Reflektor unterhalb am Schutzblech oder an der Sitzstrebe angebracht wird. Andersherum befindet sich der Reflextor oberhalb und das Rücklicht an der Sitzstrebe oder am Schutzblech.
Zur Seite müssen nicht zwingend die zwei orangen "Katzenaugen"wirken. Davon sind zwei Stück je Laufrad in 180°-pPosition notwendig. Alternativ ist der Reflexstreifen am Reifen völlig ausreichend. Leider verschmutzt dieser sehr schnell. Die beste Lösung stellen reflektierende Speichensticks dar. Für die Zulässigkeit als Katzenaugen-Ersatz ist am Laufrad an jeder Speiche ein Stick notwendig.

Aktive Beleuchtung

Nach Vorne muß eine weiße Frontleuchte wirken, nach Hinten eine Rote. Glühbirnen sind nicht mehr Stand der Technik. Halogen und LED sind die Leuchtmittel am Fahrrad, wobei Halogen bei hochwertigen Vorderlampen auch LED-Technik weichen muß. Noch ist jedoch der Grundsatz aktuell, daß eine hochwertiges Halogenfrontlicht besser als einn billiges LED-Lichtchen ist. Gute LED-Frontlampen gibt es jedoch schon ab rund 25 €, Rücklichter ab 10 €. Für die Liebhaber älterer Fahrräder gibt es Lösungen im Nostalgie-Look.

Die Energiequelle

Der alte Seitenläufer bremste aus. Deshalb gab es wohl viele Lichtmuffel. Moderne Fahrräder kommen mit einem Nabendynamo. Dieser läßt sich auch nachrüsten. Weniger aufwendig ist an älteren Fahrrädern allerdings der Einsatz einer akku- oder batteriebetriebenen Beleuchtung. Diese ist seit  Mitte 2013 für alle Fahrräder mit Einschränkungen erlaubt. Die StVZO schreibt 6 V und 3 W für die Energiequelle vor.
Der ADFC empfiehlt den Einsatz eines Nabendynamos. Dieser stört nicht und liefert zuverlässig Strom. Einsteigsmodelle kosten rund 20 €, nach Oben gibt es keine Grenze. Da das Einpeichen sehr aufwendig ist, empfiehlt sich der Kauf eines neuen Laufrades (ab ca. 50 €). Wer eine Felgenbremse einsetzt, muß beim Laufradkauf auf die geeignete Felge achten. Beim Einsatz einer Scheibenbremse muß die Nabe kompatibel sein.

Verkabelung

Die Verkabelung erfolgt heutzutage zweipolig, da die meisten Rahmen aus Aluminium bestehen. Aluminium ist ein schlechter elektrischer Leiter. Vom Nabensdynamo geht es zur Frontleuchte, von dieser zum Rücklicht. Bei akku- oder batteriebetriebenen Leuchten ist im Regelfall keine Verkabelung notwendig. Die Verkabelung im Rahmen schützt vor Beschädigungen. Es gibt auch schützende Schläuche.

Extras

Ein Standlicht sorgt für Sichtbarkeit an Wartelinien. Dabei gibt ein Kondensator gespeicherte Energie an das Leuchtmittel ab, welche der Kondensator während der Fahrt gespeichert hat. Standlicht gibt es inzwischen auch bei Vorderleuchten. LED-Lampen sind vergleichsweise ausfallsicher.
Nabendynamos liefern während des Rollens permanent Strom. Das nutzt etwa die Tagfahrlichtoption einiger Leuchten aus. Aber auch für die Versorgung elektrischer Kleingeräte wie dem Smartphone gibt es Lösungen am Nabendynamo. Zu nennen sind da etwa der Forumslader oder das Buch & Müller Kraftwerk.
Schon oben genannt wurde die Sensortechnik. Ein photoelektrisches Bauteil sorgt für die Einschaltung des Lichtes in der Dämmerung. Das ist auch bei Tunneldurchfahrten sehr praktisch.

Zusätzliche Maßnahmen

Eine schwarze Jacke ist schlechter zu sehen als eine Rote. Es schadet auch nicht, am Arm oder Unterschenkel Reflexbänder zu tragen. Bei Überlandfahrten im Dunkeln kann der Einsatz einer Warnweste erwogen werden. Die gesamte Beleuchtungseinrichtung nutzt allerdings nichts, wenn der Radfahrende sich außerhalb des Sichtfeldes der anderen Verkehrsteilnehmer bewegt.

alt

Weiterführende Literatur

- § 67 StVZO

- ADFC Bundesverband

- ADFC Hamburg

Hersteller und Vertriebe: Busch & Müller, Axa, Philips, Supernova, Hermans u.v.m.

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 05. November 2014 um 10:21 Uhr