Nachtrag: Inzwischen wurden die Bumper entschärft. Es gibt Baken an den Seiten, welche das Fahren durch Lücke und auf der Grünfläche mit mehrspurige Kfz verhindern. Es gibt schmale Pfade in den Fahrbahnschwellen, welche das Sturzrisiko für einspurig Radfahrende senken.
Der ADFC Rendsburg begrüßt, daß die illegalen Autorennen An der Obereider unterbunden werden. Jedoch ist die gewählte Maßnahme ungeeignet, da sie den Radverkehr behindert. An der Obereider verlaufen zwei Veloroute der Radwegenetzkarte der Stadt Rendsburg sowie ein Abschnitt der NOK-Route. "Die Straße am Obereiderhafen ist eine stark frequentierte Radverkehrsroute. Sie wird sowohl von Pendlern als auch Freizeitradlern und Radtouristen oft genutzt. Insofern begrüßt die ADFC Aktivengruppe Rendsburg tendenziell die Unterbindung von privaten Rennen im Hafengebiet "Obereider". Bei der nun gewählten Umsetzung haben wir berechtigte Kritik: 1.Bei der baulichen Umsetzung wurden die Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA2010) grob missachtet. Die Empfehlungen sehen eine freie Durchfahrts breite von 1,5m je Fahrtrichtung vor. Die vorhandene Durchfahrtsbreite beträgt gerade einmal 50% dieses Wertes. (Kap. 11.1.10)
2.Die Durchfahrt von Kehrmaschinen und Fahrzeugen des Winterdienstes ist nicht, wie in der ERA gefordert, möglich. Wir haben berechtigte Zweifel, dass im Durch fahrtsbereich ein vernünftiger Winterdienst stattfinden wird. Des Weiteren wird die Straße zukünftig bei Schnee nicht mit "tiefem Schild" geräumt werden können, da die Lage der Schwellen für den Räumdienst nicht erkennbar ist. Die Folge ist, dass es zu Eis- und Spurrinnenbildung kommt, die für Radfahrer sehr gefährlich ist. In den letzten Wintern wurde dieser Abschnitt mit großen Fahrzeugen in kurzer Zeit nahezu auf ganzer Breite vom Schnee geräumt. 3.Die Gestaltung der Schwellen stellt besonders für behinderte Mitbürger, die mit einem mehrspurigen Fahrrad oder Elektromobil diese Strecke passieren möchten, eine unangemessene Benachteiligung dar.
4.Mitbürger, die ihre kleinen Kinder oder ihre Einkäufe mit einem Fahrradanhänger transportieren, werden ebenfalls durch die zu schmalen Durchfahrten unnötig behindert. Zur Anschauung habe wir ein Foto in der Anlage beigefügt.
5.Auch für Radtouristen ist diese Strecke nicht attraktiv, da sie auf der ruhigen Nebenstrecke gezwungen werden, einzeln hintereinander zu fahren. Wer bereits touristische Fahrradrouten in anderen Bundesländern befahren hat, hat beobachtet, dass es deutlich komfortabler angelegte Routen durch die Städte gibt.
6.Unsere Beobachtungen an den ersten Tagen nach der Montage der Schwellen haben gezeigt, dass ein Teil der Radfahrer und Mopedfahrer die Schwellen auf dem Fußweg am Fuße des Bahndammes umfahren. Dabei werden die dort gehenden Fußgänger gefährdet. Besonders enttäuscht sind wir von der Tatsache, das unsere Hilfe zu einer radverkehrsfreundlichen Umsetzung der "Rennbarrikaden" nicht angenommen wurde sondern "Fakten geschaffen" wurden. Wir sind uns sicher, dass wir zu einer ein vernehmlichen Lösung gefunden hätten ohne die Radfreundlichkeit schon wieder zu reduzieren. Auch wird sich der Negativrekord für Radfahrerunfälle in der Schleswig-Holsteiner Unfallstatistik mit solchen potentiell gefährlichen Einbauten nicht verbessern. Der Unfallbericht der Landespolizei Schleswig-Holstein für 2012 zeigt eindeutig, dass das Unfallrisiko für Radfahrer in der Stadt Rendsburg deutlich höher ist als in der Landeshauptstadt Kiel (Seite 23 ff.). Dabei spielt sicherlich die in Kiel praktizierte deutlich stärkere Berücksichtigung des Radverkehrs bei der baulichen Gestaltung von Straßen und Wegen eine wichtige Rolle. Vergleichen wir die Breite der Radwege, die Gestaltung der Kreuzungen mit eigenen Radspuren und Radaufstellflächen mit den Gegebenheiten in Rendsburg, so wird der Unterschied sehr deutlich. Auch das in Rendsburg praktizierte und freigegebene Radeln auf den Linksseitigen Radwegen stellt ein hohes Unfallrisiko dar. Diese Unfallursache wird in der Kategorie „Falsche Fahrbahn“ eingeordnet. (Seite 24) Wir fordern daher die Stadt erneut auf, eine radfreundliche Lösung vorzusehen und bieten wieder unsere Hilfe an." (Auszug aus der Stellungnahme des ADFC Rendsburg an die Stadtverwaltung)
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