Veloroutenkonzept - Die Alternative PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: TF   
Donnerstag, den 24. März 2022 um 22:40 Uhr

Beiträge im Blog geben nicht zwingend die Meinung der Ortsgruppe iwieder. In diesem Falle kommentiert unser Verkehrsrechtlicher Sprecher Torben Frank die Veloroutenplanung der AG Nachhaltige Mobilität des Stadtnetzwerkes Rendsburg.

(TF)
Velorouten sind die Hauptstraßen des Radverkehrs. Während Radschnellwege vor allem Kommunen verbinden sollen, ein zügiges und kreuzungsfreies Vorankommen auf Langstrecken ermöglichen, ermöglicht eine Veloroute das zügige und komfortable Erreichen von Zielen im Ort. Was seit 1934 selbstverständlich für Automobilität ist, soll aoll auch den Nutzern muskelbetriebener Fahrzeuge möglich sein, nämlich möglichst zügig Ziele zu erreichen.
Im Wirtschaftsraum Rendsburg liegen die Kommunen nahe beieinander. Die Strecken sind kurz. Dennoch wird auf Kurzstrecke häufig ein Auto genutzt. Mit Blick auf den Klimaschutz, aber auch auf die Sicherheitspolitik soll die Mobilitätswende vorangebracht werden. Die Nutzung des eigenen Autos soll nicht mehr wie bisher erste Wahl sein.
Die Entwicklungsagentur Rendsburg hatte das Projekt RadStark angeschoben. Auf die Aktiven der Ortsgruppe Rendsburg des ADFC ging dabei niemand zu. Das Ergebnis der Führung der Strecken entspricht auch nicht unbedingt dem, was für Velorouten üblich ist. Normalerweise werden ruhige Wohnstraßen parallel zu Hauptstraßen zu Fahrradstraßen umgenutzt, wie es bei RadStark mit dem Rotenhöfer Weg vorgesehen ist. Aber bei Radstark wird die Vloroute häufig entlang der lauten und stinkenden Hauptstraßen geplant. Das geschieht, obwohl es schon Achsen wie die Kaiserstraße in Büdelsdorf parallel zur OD der B203 gibt, welche schon heute von Alltagsradfahrenden genutzt werden. Ein Blick auf die Karte der Vellorouten von Radtark erweckt den Eindruck, mit Fördermitteln sollten die unzumutbaren Radwege der Hauptstraßen saniert werden.
Gerade mit Blick auf Büdelsdorf wissen die beteiligten Aktiven des ADFC Rendsburg am Entwurf des Radverkehrskonzeptes für die Stadt Büdelsdorf noch, dass vie Büdelsdorfer im Gespräch Neuer Gartenweg und Kaiserstraße präferierten. Hätte das damalige Planungsbüro mal nachgefragt, hätte der ADFC Rendsburg vielleicht seine Erkenntnisse aus Verkehrserhebungen und Gesprächen zur Verfügung gestellt. Ja, Aktive des ADFC Rendsburg hatten sich unentgeltlich morgens an Straßenkreuzungen gestellt und die Bewegungen der Radfahrenden in definierten Zeitfenstern auf einer vorgefertigten Skizze festgehalten.
Nun gibt es Menschen in Rendsburg, die ie die Aktiven des ADFC regelmäßig im Alltag radfahren. Es ist nämlich ein populärer Irrtum, dass es eine Autobenutzungspflicht für den Weg zur Arbeit oder zum Einkauf gäbe. Radfahren ist Alltagsmobilität. Während also die Aktiven des ADFC wie auch viele andere Menschen aktiv mit dem Fahrrad durch den Raum Rendsburg fahren, hatte das erste Planungsbüro, welches die Streckenplanung für den Fördergeldantrag stellte, die pläne offensichtlich unter Anleitung bestimmter Personen, welche wie so häufig entgegen dem Gemeinwohl ihre Einzelinteressen durchzudrücken versuchen, am Schreibtisch erstellt.
Aktiv Radfahrende fanden sich in der AG Nachhaltige Mobilität des Stadtnetzwerkes Rendsburg zusammen. Das sind Menschen wie Patrick Goeser, welcher es sich nicht nehmen läßt, Buchbestellungen mit dem Lastenrad persönlich auszuliefern. Da versammelten sich also einige der potentiellen Nutzer von Velorouten. Und sie entwarfen ein eigenes Veloroutenkonzept, welches nicht den anderen Bürger/-innen vorenthalten werden sollte. Ich bekam es gestern zugesandt, und sah, dass es gut war.
Ich präferiere im Südosten Büdelsdorfs eher die Achse Wlhelmstrß - Berliner Straße. Aber letztlich sollen es gute Wege werden, mit denen die Ziele wie Schulen, Büchereien und Gewerbegebiete auch gut erschlossen werden. Zügiges und komfortables Radfahren.Das darf aber nicht auf Kosten des Fussverkehrs verwirklicht werden, wie es in der Hindenburgstraße geschehen ist. Und ein weiterer Punkt ist, dass das beste Veloroutenkonzept nichts taugt, wenn Fahrräder in muffigen "Fahrradkellern" verwahrt und mühsam herausgeschleppt werden müssen, wenn die Veloroute von der Haustür aus nicht sicher und komfortabel erreichbar ist.

Zuletzt aktualisiert am Freitag, den 01. April 2022 um 17:28 Uhr
 

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