(TF) In einem Beitrag der Landeszeitung zum Ausbau der Holsteiner Straße wird die Kritik des ADFC Rendsburg an den gefährlichen Gestaltungselementen, welche die Sichtbeziehungen stören und den Verkehrsraum unnötig verengen, aufgegriffen.
Ortsgruppensprecher Bodo Schnoor gab im Dezember dem Deutschlandfunk ein Interview.
"Es gibt derzeit also an vielen wichtigen Verkehrsbauwerken im kleinen Land etwas zu schrauben. Und auch Kinder haben das Nachsehen. So ist die denkmalgeschützte Schwebefähre überm Nord-Ostsee-Kanal außer Betrieb, eingehängt an die mächtige Eisenbahnbrücke und wichtiges Verkehrsmittel vor allem für Schülerinnen und Schüler. Doch ein Ersatz soll erst 2019 da sein.
Fußgängern und Fahrradfahrern bleibt gerade nur der Fußgängertunnel einen Kilometer entfernt - oder eine Ersatzfähre, wobei die nun über die Wintermonate ihren Verkehr eingestellt hat - und auch keine echte Alternative sei, sagt Bodo Schnoor, Ortsgruppensprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs:
"Schwierig ist, wenn das dauernd geändert wird - dann fährt sie mal, dann fährt sie nicht. Dann wird der Anleger geändert und solche Geschichten und das ist eben schwierig herauszukriegen für die Pendler."
Die Ortsgruppe Rendsburg des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs e.V. betrachtet die Schwebefähre als wichtige Radverkehrsinfrastruktur. Für den Alltagsradverkehr, aber auch fahrradtouristisch ist der Ausfall der Schwebefähre katastrophal. Für den Alltagsradverkehr ist der fehlende Ersatz eine besondere Belastung.
Es gibt derzeit keine feste Kanalquerung für den Radverkehr. Für Kfz gibt es in der Region gleich zwei, eine Brücke und einen Tunnel, die zu Fuß Gehenden haben den Fußgängertunnel. Der Radverkehr wird im Fußgängertunnel nur geduldet. Dem Radverkehr bleiben nur die Fähren. Die Schwebefähre hatte der Radverkehr in der rush hour regelrecht für sich erobert.
Durch den Wegfall der Schwebefähre und die Umleitung über den FUSSGÄNGERtunnel verlängert sich der Schul- und auch der Arbeitsweg für viele Menschen, die im Alltag auf Mobilität mit dem muskelkraftbetriebenen Fahrzeug setzen. Im FUSSGÄNGERtunnel wird das Fahrzeug Fahrrad nur geduldet. Hinzu kommen die Schwierigkeiten von Tandems, Liegerädern und vor allem Gespannen mit Anhängern, über Fahrstuhl oder Rolltreppe überhaupt in den Tunnel zu gelangen. Mit Verlängerung der Fahrtstrecke und Fahrzeit sinkt die Attraktivität des Fahrrades als Alternative zur Automobilität. Über 90% der volljährigen Alltagsradfahrenden haben eine Fahrerlaubnis für PKW. Den meisten von ihnen steht auch ein PKW zur Verfügung. Der Bedarf an Parkplätzen und auch das Aufkommen an motorisiertem Individualverkehr verändert sich, wenn bisherige Alltagsradfahrer sich in Auto setzen oder Schüler von Mutti kutschiert werden. Eltern-Taxis erhöhen das Unfallrisiko vor Schulen und Kindergärten im erheblichen Maße. Vor allem droht aber ein Rückfall jener, die wegen der Situation im Tunnel der B 77 gerade erst das Fahrrad für sich als Alternative zum Stau entdeckt hatten.
Das Fahrrad ist auf dem Papier ein gleichberechtigtes Fahrzeug. Häufig wird Radfahren jedoch nur als Schülermobilität und Freizeitbeschäftigung betrachtet. Die Bedürfnisse der Alltagsradfahrenden, die bisher mit der Schwebefähre über den Kanal pendelten, werden ignoriert. Insbesondere die Osterrönfelder und in Osterrönfeld Arbeitende aus dem Norden sind betroffen. Für sie verlängert sich der Arbeitsweg.
Im Nationalen Radverkehrsplan ist eine Steigerung des Radverkehrsanteils am Gesamtverkehrsaufkommen als Ziel ausgegeben. Dieser Plan kommt aus Dobrindts Haus. Dessen Behörde WSA hintertreibt diesen Plan jedoch, indem sie die Bedürfnisse des Radverkehrs ignoriert.
Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 02. Juni 2016 um 21:55 Uhr
Leserbrief zum Schwebefährenersatz
Geschrieben von: Torben Frank
Donnerstag, den 31. März 2016 um 13:50 Uhr
(TF) Den Artikel "Kanalamt will nur noch Reserve-Fähre" in der Landeszeitung, nahm der Rendsburger Aktive Torben Frank zum Anlaß für einen Leserbrief. Denn in dem Artikel wurde deutlich, daß das WSA den Fußgängertunnel als ausreichenden Ersatz für die vorerst ausgefallene Schwebefähre betrachtet.
Der Fußgängertunnel hilft dem Radverkehr nicht wirklich. Im FUSSGÄNGERtunnel wird das Fahrzeug Fahrrad nur geduldet. Hinzu kommen die Schwierigkeiten von Tandems, Liegerädern und vor allem Gespannen mit Anhängern, über Fahrstuhl oder Rolltreppe überhaupt in den Tunnel zu gelangen. Für die meisten betroffenen Alltagsradfahrenden stellt der Weg über den Fußgängertunnel auch einen Umweg dar. Ein Ersatzfährverkehr, der die Belange des Radverkehrs berücksichtigt, muß für die Zeit des Ausfalles der Schwebefähre geschaffen werden. Es ist bezeichnend, daß genau das verworfen wurde, wie sie berichten. Demnach wird nur noch Ersatz für die Schulzeiten odere besondere Termine erwogen. Es gibt derzeit keine feste Kanalquerung für den Radverkehr. Für Kfz gibt es in der Region gleich zwei, eine Brücke und einen Tunnel, die zu Fuß Gehenden haben den Fußgängertunnel. Der Radverkehr wird im Fußgängertunnel nur geduldet. Dem Radverkehr bleiben nur die Fähren. Die Schwebefähre hatte der Radverkehr in der rush hour regelrecht für sich erobert. Das Fahrrad ist auf dem Papier ein gleichberechtigtes Fahrzeug. In den Amtsstuben wird Radfahren jedoch nur als Schülermobilität und Freizeitbeschäftigung betrachtet. Die Bedürfnisse der Alltagsradfahrenden, die bisher mit der Schwebefähre über den Kanal pendelten, werden ignoriert. Insbesondere die Osterrönfelder und in Osterrönfeld Arbeitende aus Rendsburg sind betroffen. Für sie verlängert sich der Arbeitsweg. Mit Verlängerung der Fahrtstrecke und Fahrzeit sinkt die Attraktivität des Fahrrades als Alternative zur Automobilität. Über 90% der volljährigen Alltagsradfahrenden haben eine Fahrelaubnis für PKW. Den meisten von ihnen steht auch ein PKW zur Verfügung. Der Bedarf an Parkplätzen und auch das Aufkommen an motorisiertem Individualverkehr verändert sich, wenn bisherige Alltagsradfahrer sich in ihr Auto setzen oder Schüler von Mutti oder Vati kutschiert werden. Eltern-Taxis erhöhen das Unfallrisiko vor Schulen und Kindergärten im erheblichen Maße, wie selbst der ADAC erkannt hat. Vor allem droht aber ein Rückfall jener, die wegen der Situation im Tunnel der B 77 gerade erst das Fahrrad für sich als Alternative zum Stau entdeckt hatten. Im Nationalen Radverkehrsplan ist eine Steigerung des Radverkehrsanteils am Gesamtverkehrsaufkommen als Ziel ausgegeben. Dieser Plan kommt aus Dobrindts Haus. Dessen Behörde WSA hintertreibt diesen Plan jedoch, indem sie die Bedürfnisse des Radverkehrs ignoriert.
In der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung vom 30. März 2016 wurde der Brief gekürzt veröffentlich.
Baustelle Am Grünen Kranz
Geschrieben von: TF
Samstag, den 29. November 2014 um 12:20 Uhr
In der Landeszeitung fand sich am 25. Nov. 2014 ein Beitrag, der die ausbleibende Behinderung des Kraftverkehrs an der Baustelle in der Hollesenstraße lobte. Dabei wurde die Situation des Radverkehrs völlig ausgeblendet. Wegen des Umbaus der Bushaltebucht sind die Sonderwege auf dem Hochbord gesperrt. Jedoch fehlt es an der vorgeschriebenen Umleitung oder Überführung auf die Fahrbahn. Der Verkehrsrechtliche Sprecher des ADFC Rendsburg sandte daher einen Leserbrief an die Lokalredaktion.
Für einen Teil des Verkehrs mag in der Hollesenstraße alles glatt laufen, nämlich den motorisierten Individualverkehr. Der Verkehrsanteil des Fahrrades soll nach dem im Jahr 2000 beschlossenen Gesamtverkehrsplan in Rendsburg 27% betragen (GVP S. 46). Dieser Anteil dürfte gestiegen sein. Der Radverkehr stadteinwärts stößt in der Hollesenstraße unvermittelt auf die Bauabsperrung, welche den Radweg ab Am Margarethenhof unbenutzbar macht. Vor kurzem hin dort noch ein Hinweis, daß Radfahrende und zu Fuß Gehende die andere Straßenseite nutzen sollten. Wer als Radfahrender einen solchen Hinweis befolgt, begeht als "Geisterradler" eine Ordnungswidrigkeit. Das Befahren von Radwegen in Fahrtrichtung links der Fahrbahn ist gefährlich, lästig und deshalb innerorts im Regelfall verboten. Hier gilt der Grundsatz, daß mit dem Fahrzeug auf der Fahrbahn gefahren werden muß (§ 2 StVO). Erfreulicherweise wechseln auch einige Radfahrende auf die Fahrbahn. Die Mehrheit jedoch nutzt die Ampel und läßt sich zum gefährlichen Geisterradeln hinreißen. Leider wird auch hinter der Baustelle nicht auf die rechte Seite zurückgewechselt. Es fehlt eine richtige Aufleitung des Radverkehrs auf die Fahrbahn, damit dieser sich einfädeln kann.
Zuletzt aktualisiert am Freitag, den 05. Dezember 2014 um 23:14 Uhr